Das große „C“ und die Kunst der Kommunikation

Unter diesem Thema fanden sich am 19. Juni 2013 in Leipzig 60 Kommunikationshandwerker
aus evangelischen und katholischen Krankenhäusern zusammen.

CKiD Netzwerktreffen: Der historische Veranstaltungsort

Nahezu programmatisch fand das 2. Netzwerktreffen für die Verantwortlichen aus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in dem gründerzeitlichen, großzügig mit Räumen angelegten, unter Denkmalschutz stehenden Gemeindezentrum einer Kirchengemeinde statt. Kein schlechter Ort, auch an die Wurzeln diakonischer und caritativer Arbeit zu denken.

Eingeladen hatte die Initiative „Christliche Krankenhäuser in Deutschland“ (CKiD) des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV) und des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland (KKVD). Diese Initiative hat das Ziel, die Rolle und Bedeutung christlicher Krankenhäuser stärker in die öffentliche und politische Wahrnehmung zu setzen.

In einem Impulsvortrag erinnerte Prof. Dr. med. Giovanni Maio, Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg an vier wichtige Faktoren, die die Arbeit in christlichen Häusern auszeichnet bzw. auszeichnen sollte – die im Grunde erst ein Krankenhaus im engeren Sinne definierten.

Qualitätskriterium 1
Die Orientierung am ganzen Menschen bedeutet auch die Berücksichtigung seiner spiriruellen Komponente. Sinnfragen dürfen präsent sein.

Qualitätskriterium 2
Die Betonung der Beziehungshaftigkeit setzt bei dem Heilungsprozess eine echte Beziehungsqualität, auch zu den Anghörigen, voraus.

Qualitätskriterium 3
Die Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzt voraus, sich als Wertegemeinschaft zu erleben. Die individuelle Einbringung kann nicht mit Ausbeutung des Einzelnen einhergehen.

Qualitätskriterium 4
Die Bedingungslosigkeit der Hilfe bedeutet zum einen, dass wirklich Alle willkommen sind, und zum anderen, dass auch der schwerstkranke Mensch ein vollwertiger, Wertschätzung verdienender Mensch ist.

Auch Prof. Dr. Michael Fischer (Priv. Universität Hall/Tirol und Leitbildkoordinator der St. Franziskus-Stiftung Münster) erinnerte an die Wurzeln: „Das Christliche ergibt sich nicht aus der Differenz zu anderen, sondern das Christliche zeigt sich im ernsthaften Versuch, das zu sein, was uns als Christen aufgetragen ist.“

CKiD Netzwerktreffen: Workshop und Impulse

In Diskussionen und Workshops haben die Teilnehmer nach den richtigen Kommunikationswerkzeugen gesucht und bleiben darüber im Gespräch. Auch im nächsten Jahr wird es wieder ein Treffen geben. In den Regionen haben sich auch schon Netzwerke aufgetan. Ein aktives Beispiel ist der Verbund christlicher Kliniken Brandenburg.

Die christlichen Kirchen haben das Krankenhauswesen, auch in Deutschland, geschaffen. Die Umsetzung christlicher Nächstenliebe in unmittelbares Handeln am Menschen und mit Menschen hat hierin seinen wichtigen Ausdruck gefunden.

Eine ökonomische Orientierung, die Suche nach Effizienz, bleibt immer nur ein Mittel für die „richtige“ medizinische und pflegerische Betreuung erkrankter Menschen. Krankenhäuser dürfen im Grunde nicht zu „Profitmaschinen“ degenerieren, dann verlieren sie ihre Bestimmung. Im Kern unserer Arbeit geht es um die Menschen, seien es die Erkrankten oder die Beschäftigten.

Über diese Wurzeln gilt es mit größerer Deutlichkeit zu sprechen.

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